Inflationsausgleich

Neulich in Altona. Der Bahnhof in Altona und das naheliegende Mercado-Einkaufszentrum sind Lebensmittelpunkt vieler Obdachloser. Es gibt verschiedene Gruppen, aber auch Einzelkämpfer. Es gibt kaum Streit, häufig finde ich gar vorübergehend verlassene Schlafplätze, an denen der »Bewohner« alles liegenlässt, im Vertrauen darauf, dass keiner der anderen ihm was wegnimmt. Auf meinem Weg vom Mercado, wo …

Pro Kunde maximal ein Körbchen …

Endlich – die Blumenläden sind wieder geöffnet. Gestern am ersten Tag nach dem Lockdown nachmittags eine lange Schlange vor dem Laden am Bahnhof Altona, wo ich meist die Blumen für meine Katze kaufe. Heute Morgen, ich komme aus der Nachtbereitschaft, bin ich der einzige Kunde. Am Eingang stehen Einkaufskörbe, darüber ein Schild: Pro Kunde maximal …

Aiutatemi!

Ein ganz normaler Feierabend nach einem ganz normalen Spätdienst. Es ist nach zehn Uhr abends, es ist dunkel. Auf meinem Weg zur Bushaltestelle komme ich wie immer am nahegelegenen Seniorenwohnheim vorbei. Plötzlich höre ich aus der Dunkelheit eine kleine klagende Stimme: Aiutatemi, aiutatemi! (Helfen Sie mir, helfen Sie mir!) Ich nähere mich dem hüfthohen Tor, …

Ein ganz normaler Feierabend …

… nach einem ganz normalen Spätdienst, ein Abend im November. Es ist schon dunkel, schließlich ist 22 Uhr vorbei. Die Beleuchtung an der Bushaltestelle gibt nicht viel her. In einigem Abstand sehe ich einen Rollstuhl mit einer eher schmächtigen alten Dame. Da direkt gegenüber ein Seniorenheim ist, vermute ich, dass sie von dort kommt. Aber …

Über Joachims Bücher

»Bücher schaffen neue Welten. Bücher erheben den Geist. Bücher stopfen Löcher. Bücher betäuben. Irgendwo dazwischen … in diesem riesigen Berg von Büchern sitze ich und atme, esse, lese, schreibe, arbeite, liebe …« So schrieb ich vor ca. 7 Jahren. Leider habe ich nicht mehr die Zeit, dieses Buchblog zu pflegen. Deshalb habe ich alle Beiträge …

Der Mörder in mir!

Wie komme ich zum Bücherrezensieren? Eigentlich sind es ja hauptsächlich Krimis, über die ich schreibe, aber ab und an könnte durchaus auch mal ein anderes literarisches Genre dabei sein. Es gibt einfach zu viele gute Bücher, als dass ich nur Krimis lesen und rezensieren könnte. Aber um wenigstens mal einen Anfang zu machen, folgt hier …

Axel Simon: Eisenblut

Eigentlich wollte ich keine Buchrezensionen mehr schreiben, denn in dem Moment, in dem ich weiß, dass ich über den jeweiigen Titel schreiben soll, wird es schwer, das Buch noch unbefangen zu lesen. Aber dann kam diese Anfrage von Rowohlt: »Das Deutsche Kaiserreich findet in der Spannungsliteratur nur selten Beachtung. Axel Simon wählt es als Setting für den Auftakt …

Der freie Blick

Freitagmorgen: Sie steigt irgendwo in Moorrege in den Bus – eine Frau mit Kopftuch. Sie nimmt mir gegenüber Platz. Türkin! So viel scheint wegen des Kopftuchs und des übrigen Aussehens klar. Was mich irritiert und fesselt, ist ihr Blick. Sie blickt nicht nach unten oder verschämt zur Seite wie andere ‚Kopftuchträgerinnen‘ im morgendlichen Bus. Überhaupt …